Am 28. September 1904 stellte der damalige Erzbischof von Köln, Antonius Hespers, die Gründungsurkunde aus, die den "Verein Christlicher Mütter unter dem Titel und der Anrufung der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Gottesmutter Maria" offiziell als wirkenden Verein der Pfarre St. Clemens Fischeln beglaubigte. Der jeweilige Pfarrer bzw. sein Stellvertreter erhielt das Recht, Mitglieder aufzunehmen und diese in ein Mitgliedsbuch einzuschreiben. In dieses Buch sollten auch alle Ereignisse, die diesen Verein betrafen, eingetragen werden. In dem einzigen erhaltenen Eintragsbuch beginnt die Datierung im Januar 1908 und schon 1910 ist die Numerierung der Mitglieder bei fast 600 angelangt.
Warum aber wurde der "Mütterverein" gegründet? Leider sind nicht viele Unterlagen der ersten Zeit vorhanden, doch aus der alten Satzung geht hervor, dass man zusammenkam, um sich "in den Standespflichten einer christlichen Mutter, Gattin und Hausfrau zu unterrichten und im Gespräch gegenseitig zu bestärken". Ferner schien schon damals die Erziehung der Kinder und Jugendlichen ein problembeladenes Anliegen. Auch 1904 hatte man die Befürchtung, die Jugend fände keinen Halt im Glauben und würde sich ihm entfremden. Daher wollten die Frauen gemeinschaftlich beten und sich beraten, wie dem entgegenzuwirken sei. Die Versammlungen fanden an jedem 2. Sonntag im Monat in der Kirche statt.
Dass die Frauen aber auch etwas zu ihrer eigenen Freude taten, geht aus einem Bericht des Fischelner Sonntagsblattes vom 24.10.1913 hervor:
 
 
Der hiesige "Verein christlicher Mütter" welcher sich sonst immer und zu ernsten Konferenzen in der Kirche versammelt, hatte sich am Sonntag einmal im "Hotel zur Post" eingefunden zu einem gemütlichen Kaffee. Herzliche Worte richtete unser Herr Pastor an die zahlreich Erschienenen. Kleine, flott gespielte Szenen, vorgeführt von Mitgliedern der "Jungfrauen Kongregation" sowie der gute "Mokka" ließen die alltäglichen Sorgen der Hausmütter für einige Stunden verschwinden.
 
 
Danach verlieren sich die schriftlichen Spuren. Es ist nicht bekannt, wann die Fahne, welche bei besonderen Anlässen am Altar steht, angeschafft wurde. Auch wurde der "Verein christlicher Mütter" im Laufe der Zeit ein eigenständiger Verein mit einem gewählten Vorstand. Der jeweilige Ortspfarrer war Präses. Der Name wandelte sich in "Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands" kurz kfd und man (Frau) war offen für jede Frau, ob verheiratet, ledig, verwitwet oder geschieden, ob mit oder ohne Kind. Auch während des "Dritten Reiches" war die kfd, wie aus Eintrittsdaten hervorgeht, in Fischeln aktiv.
Mit der regen Bautätigkeit in Fischeln in den siebziger Jahren zogen viele jüngere Frauen nach Fischeln. Viele fanden in der kfd eine Heimat. Es bildeten sich neue Gruppen, wie Gymnastik-, Tanz-, Handarbeits- oder eine Schwimmgruppe, in denen die verschiedensten Frauen ihre Talente einbrachten und sich viele Freundschaften bildeten. Vor einigen Jahren kamen dann auch noch ganz junge Frauen dazu. Sie taten sich je nach Alter ihrer Kinder in Krabbelgruppen zusammen.

So hat die kfd in Fischeln schon fast 100 Jahre Bestand und wird auch noch weiter eine aktive Gemeinschaft von Frauen in der Kirche bleiben.

   
© Kfd St.Clemens Krefeld-Fischeln

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